Die Verbraucherpreise im März sind in Deutschland nur noch um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Das wäre der niedrigste Inflationswert seit Juni 2021. Eine entsprechende offizielle Schätzung wird am Dienstag vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht, berichtet „Der Spiegel“.
Im Februar war die Inflation bereits auf 2,5 Prozent gesunken, wozu vor allem günstigere Energie sowie kaum noch steigende Lebensmittelpreise beitrugen, stellt das Magazin fest.
Laut einer Prognose des Deutsche-Bank-Experten Sebastian Becker könnte die Inflationsrate in diesem Frühjahr unter die Zweiprozentmarke fallen. „Das wäre eine begrüßenswerte Entwicklung und könnte vor allem die Verbraucherstimmung heben“, stellte er im „Spiegel“ fest.
Es gebe allerdings auch Faktoren, die gegen den weiteren Inflationsrückgang wirken. So ist im April der Mehrwertsteuersatz auf Gas und Fernwärme von den vorübergehenden sieben Prozent wieder auf das alte Niveau von 19 Prozent angehoben worden, was eine Teuerung dieser Energieprodukte nach sich ziehen könnte. Darüber hinaus könnten die kräftigen Lohnerhöhungen bei vielen Dienstleistern die Preise nach oben treiben.
„Die letzte Etappe des Disinflationsprozesses, die vor uns liegt, dürfte relativ holprig sein“, so Becker.
Ein deutlicher Inflationsrückgang wurde auch in Frankreich und Italien registriert. Ausgehend von dieser Entwicklung wird prognostiziert, dass die Europäische Zentralbank ihren Leitzins von gegenwärtig 4,5 Prozent im Juni erstmals senken könnte.