Regierung: Bürgergeld für ukrainische Flüchtlinge bleibt

Die Bundesregierung hat Forderungen nach geringeren staatlichen Leistungen für ukrainische Kriegsflüchtlinge zurückgewiesen. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit vor der Presse in Berlin mitteilte, gebe es keine Pläne, den Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, künftig statt Bürgergeld Leistungen für Asylbewerber zukommen zu lassen.

shutterstock/M. Schuppich

Ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums wies darauf hin, dass mit der Zuständigkeit der Jobcenter für Geflüchtete aus der Ukraine auch schneller Maßnahmen für ihre Integration in den Arbeitsmarkt ergriffen werden könnten.

Zuvor hatte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai geringere staatliche Leistungen für die nach Deutschland geflüchteten Ukrainer gefordert. „Neu ankommende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollten künftig kein Bürgergeld mehr bekommen, sondern unter das Asylbewerberleistungsgesetz fallen“, schlug er in der „Bild-Zeitung“ vor. „Wir haben überall Arbeitskräftemangel – etwa in der Gastronomie, auf dem Bau oder in der Pflege. Wir sollten nicht länger mit dem Geld der Steuerzahler Arbeitslosigkeit finanzieren, sondern müssen dafür sorgen, dass die Menschen in Arbeit kommen.“

Auch Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hatte die Zahlung von Bürgergeld an ukrainische Flüchtlinge infrage gestellt. Nach seinen Worten sei das Bürgergeld sei zum „Bremsschuh für die Arbeitsaufnahme“ geworden.

Seit Juni 2022 haben die Flüchtlinge aus der Ukraine Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung und nicht auf die geringeren Leistungen, die vom Asylbewerberleistungsgesetz vorgesehen sind – mit der Begründung, dass Flüchtlinge aus der Ukraine direkt Anspruch auf einen Aufenthaltstitel haben und keine Entscheidung wie bei Asylbewerbern abwarten müssten. Geflüchtete Ukrainer dürfen in Deutschland auch arbeiten.

Im Herbst 2023 hatte die Regierung das Job-Turbo-Projekt gestartet, um Geflüchteten mit Bleibeperspektive eine schnellere Vermittlung in Arbeit zu ermöglichen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kündigte an, 200.000 ukrainische Geflüchtete direkt aus ihren Sprachkursen in Jobs zu vermitteln, darunter rund 200.000 aus der Ukraine. Seit November gelang es aber nur in rund 33.000 Fällen,  

(red/dpa)

  • Related Posts

    Deutsche Rüstungsexporte für mehr als zehn Milliarden Euro

    Die Waffenlieferungen in die Ukraine haben 2023 zu einem Rekord bei den deutschen Rüstungsexporten geführt. Der könnte dieses Jahr gebrochen werden. Berlin (dpa) – Die Genehmigungen der Bundesregierung für Rüstungsexporte steuern auf einen…

    Vorbild für die Politik? – Metaller finden Tarifkompromiss

    Nach 18 Stunden Verhandlung finden IG Metall und Arbeitgeber einen Tarif-Kompromiss für die Metall- und Elektroindustrie. Am Ende stehen ein Pilotabschluss und Mahnungen nach Berlin. Von Christian Ebner, Markus Klemm…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    US-Raketen auf Ziele in Russland – Nach uns die Sintflut

    • November 24, 2024
    • 21 views
    US-Raketen auf Ziele in Russland – Nach uns die Sintflut

    Zehntausende demonstrieren in Barcelona gegen hohe Mieten

    • November 24, 2024
    • 4 views
    Zehntausende demonstrieren in Barcelona gegen hohe Mieten

    Von wegen Weltuntergang – Forscher begeistert über Tiefsee-Fische

    • November 24, 2024
    • 6 views
    Von wegen Weltuntergang – Forscher begeistert über Tiefsee-Fische

    Umzingelt von „Ichlingen“: Zwischen Babyboomern und „dressiertem Nachwuchs“

    • November 23, 2024
    • 73 views
    Umzingelt von „Ichlingen“: Zwischen Babyboomern und „dressiertem Nachwuchs“

    Freiraum für den Frust: Warum man in Wuträumen prügeln will

    • November 23, 2024
    • 7 views
    Freiraum für den Frust: Warum man in Wuträumen prügeln will

    Die nächste Pandemie im Anmarsch – WHO erteilt wieder einmal Medikamenten Notzulassung

    • November 23, 2024
    • 7 views
    Die nächste Pandemie im Anmarsch – WHO erteilt wieder einmal Medikamenten Notzulassung