Als einen „individuellen Anwendungsfehler“ hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius die Ursache des Gesprächsleaks hochrangiger Bundeswehr-Offiziere über das Waffensystem Taurus charakterisiert.
Der Fehler gehe auf den Gesprächsteilnehmer zurück, der von Singapur aus an dem Gespräch teilgenommen habe, erklärte Pistorius am Dienstag vor Journalisten in Berlin. Er habe sich über eine „nicht sichere Datenleitung“ eingewählt, also Mobilfunk oder WLAN, hieß es.
„Unsere Kommunikationssysteme wurden nicht kompromittiert“, hob der Minister hervor.
Gegen alle vier Teilnehmer des Gesprächs seien disziplinarische Vorermittlungen eingeleitet worden. Personelle Konsequenzen stünden allerdings „derzeit nicht auf der Agenda“. Wenn nicht noch etwas Schlimmeres herauskomme, „werde ich niemanden meiner besten Offiziere Putins Spielen opfern“, fügte Pistorius hinzu.
Ihm sei kein weiterer Abhörfall bekannt, so der Minister. „Das schließt aber nicht aus, dass es einen weiteren gibt“, sagte er.