IG-Metall-Chefin fordert Lohnverzicht bei VW-Management

Volkswagen will Werke schließen, Zehntausende Stellen abbauen und Lohnkürzungen von zehn Prozent durchsetzen. Geht es nach der IG-Metall-Chefin, sollte der Vorstand mit gutem Beispiel vorangehen.

Vermisst Angebote des VW-Managements: IG-Metall-Chefin Christiane Benner. (Archivbild)  Fabian Strauch/dpa

Berlin (dpa) – IG-Metall-Chefin Christiane Benner hat angesichts der Krise bei Volkswagen den Vorstand des Autobauers zum Verzicht von Teilen des Lohns aufgefordert. «Was ausbleibt, sind Angebote des Managements. Will der Vorstand Lohnkürzungen durchsetzen, dann könnte er doch mit gutem Beispiel vorangehen», sagte Benner den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Sie verstehe den Ärger vieler Beschäftigter, wenn einerseits Jubiläums-Boni gestrichen werden sollen, andererseits Vorstandschef Oliver Blume der bestbezahlte Dax-Manager sei, so die IG-Metall-Chefin.

IG-Metall-Chefin: Dividenden-Politik muss zur Gesamtlage passen

Entscheidend sei, ob es eine Strategie nach vorne gebe: «Und diese zu entwickeln, ist Führungsaufgabe». Eine Beschäftigungssicherung nütze wenig, wenn nicht gesagt werde, wie künftig die Werke ausgelastet und strukturelle Probleme behoben werden. «Selbst wenn Beschäftigte zehn Prozent Entgelt mitbrächten, wird das nicht ausreichen, die Verluste durch Management-Fehlentscheidungen aus der Vergangenheit zu decken», erklärte Benner.

Mit Blick auf die Dividenden-Politik von VW mahnte sie, dass diese zur Gesamtlage passen müsse. Eine Rückzahlung von Dividenden von Großaktionären lehnt Benner ab: «Ich halte das sowohl rechtlich als auch moralisch für schwierig. Wir brauchen Menschen, die an ein Unternehmen glauben und darin auch investieren. Dass in guten Zeiten dann auch an diese Investoren Geld zurückfließt, halte ich für legitim.»

Harter Sparkurs bei VW

Europas größter Autobauer hatte im September die seit mehr als 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung aufgekündigt, die betriebsbedingte Kündigungen bisher ausschloss. Auch die Schließung ganzer Werke wird nicht länger ausgeschlossen. In der aktuellen Tarifrunde mit der IG Metall fordert VW zudem eine pauschale Lohnkürzung um zehn Prozent.

Von den zehn deutschen VW-Werken liegen sechs in Niedersachsen, darunter das Stammwerk Wolfsburg mit mehr als 60.000 Mitarbeitern. Das Land Niedersachsen ist mit 20 Prozent der Stimmrechte an VW beteiligt und hat eine Sperrminorität gegen wichtige Entscheidungen.

Related Posts

Top-Industrieller fordert Ende des CO₂-Kults

Die CO₂-Ideologie gefährdet Deutschlands Zukunft. Ein Top-Manager fordert nun: Die CO₂-Gebühr muss weg! Sie bedroht 200.000 Arbeitsplätze und zerstört die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Aber ÖRR-Medien wie ARD und ZDF…

Die Schwarze Erde der Ukraine und die verschwiegene Realität in einem ruinierten Land (Teil 2)

Je länger sich der Stellvertreterkrieg sich hinzieht und je weiter die russischen Truppen nach Westen vorrücken, desto trüber werden die Aussichten für die westlichen „Investoren“, die von ihnen erhofften exorbitanten…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You Missed

Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk vor Gericht – jetzt zählt der Beweis

  • Oktober 30, 2025
  • 15 views
Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk vor Gericht – jetzt zählt der Beweis

Was kann man von einer KI (nicht!) erwarten?

  • Oktober 29, 2025
  • 8 views
Was kann man von einer KI (nicht!) erwarten?

China mit anderen Augen, Teil 3 – China im Fokus westlicher Geopolitik

  • Oktober 28, 2025
  • 8 views
China mit anderen Augen, Teil 3 – China im Fokus westlicher Geopolitik

Vernichtungswillen der staatstragenden Massenmedien

  • Oktober 27, 2025
  • 132 views

Chinas neue Wirtschaftspolitik

  • Oktober 26, 2025
  • 15 views
Chinas neue Wirtschaftspolitik

Auf der Tretmine

  • Oktober 25, 2025
  • 20 views
Auf der Tretmine