Nach einem mehrmonatigen Trend sinkender Inflationsraten in Deutschland ist die Inflation im Oktober wieder gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen um 2,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, teilte das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mit.
Gestiegen sind die Preise vor allem für Lebensmittel (plus 2,3 Prozent) und Dienstleistungen (4,0 Prozent). Zugleich wurde Energie in der Jahresfrist um 5,5 Prozent günstiger.
In den vergangenen Monaten hat sich der Preisauftrieb noch deutlich abgeschwächt. So lag die Inflationsrate im September bei 1,6 Prozent nach 1,9 Prozent im August. Die Kerninflation – Energie und Lebensmittel nicht mitgerechnet – stieg auf 2,9 Prozent im Oktober – nach 2,7 Prozent im September.
Einen Hauptgrund sehen Ökonomen in den gestiegenen Löhnen, die die Preise für Dienstleistungen treiben. Die höheren Löhne trugen zur Belebung der deutschen Wirtschaft im 3. Quartal bei.
Die Bundesregierung geht weiterhin davon aus, dass die Inflation im Jahresschnitt deutlich sinkt. Laut ihrem Herbstgutachten erwartet sie eine Jahresinflation von 2,2 Prozent nach 5,9 Prozent im Vorjahr Im kommenden Jahr soll die Inflation dann Ökonomen zufolge bei 2,0 Prozent liegen. Das ist der Wert, bei dem die Europäische Zentralbank die Preisstabilität gewahrt sieht.
Trotz der gestiegenen Löhne legen viele Menschen ihr Geld lieber auf die hohe Kante. So ist die Sparquote im ersten Halbjahr nochmals gestiegen auf 11,1 Prozent – ein Prozentpunkt mehr als ein Jahr zuvor.