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Nach Plagiat-Vorwürfen: Berliner Verkehrssenatorin Schreiner tritt zurück

Die Berliner Verkehrsenatorin Manja Schreiner hat ihren Rücktritt bekanntgegeben. Grund für diese Entscheidung besteht darin, dass die Rostocker Universität den ihr 2008 verliehenen Doktortitel wegen Plagiat zurückziehen wird.

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Bild: shutterstock/Mo Photography Berlin

Wie sie vor der Presse mitteilte, habe sie den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) um Entlassung aus dem Amt gebeten. „Dies tue ich, um Schaden vom Berliner Senat abzuwenden“, betonte sie.

„Ich habe an keiner Stelle meiner Dissertationsarbeit vorsätzlich getäuscht oder betrogen», fügte sie hinzu. «Als Privatperson werde ich deshalb gegen diese Entscheidung der Fakultät Widerspruch einlegen.“

Die Universität hatte den Entzug des Doktortitels mit dem Ausmaß an nicht ausreichend gekennzeichneten Textübernahmen in Schreiners Dissertation begründet. Die Menge der Fehler und ihre qualitative Gewichtung ließen den Fakultätsrat zu dem Schluss kommen, dass das Werk den Ansprüchen an eine wissenschaftliche Arbeit nicht genüge, teilte die Juristische Fakultät mit.

„Daher hätte Frau Schreiner der Doktorgrad nicht verliehen werden dürfen.“ Der Entzug sei einstimmig beschlossen und ihr am Montag (29. April) mitgeteilt worden – ausgerechnet an dem Tag ihres 46. Geburtstags.

Wie Berliner Medien in dem Zusammenhang berichten, war Schreiner vor ihrer Arbeit im Berliner Senat unter anderem zeitweise auch stellvertretende Landesvorsitzende der Berliner CDU gewesen. Sie gielte als Vertraute des Parteivorsitzenden und Regierenden Bürgermeisters Wegner, der sie im April 2023 in den Senat geholt habe. Als Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt sei Schreiner mit etlichen ihrer Entscheidungen auf Kritik aus der Stadtgesellschaft gestoßen. Ihr sei vorgeworfen worden, nach den Bemühungen der rot-grün-roten Vorgängerregierung um eine ökologische Verkehrswende wieder stärker eine Mobilitätspolitik für das Auto zu machen.

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