• Berlin 24/7
  • Politik
  • Nach Cyberattacken auf SPD: Auswärtiges Amt bestellt Russlands Geschäftsträger ein
MEISTKOMMENTIERT
MEISTGELESEN

Nach Cyberattacken auf SPD: Auswärtiges Amt bestellt Russlands Geschäftsträger ein

Als Reaktion auf einen mutmaßlichen russischen Cyberangriff auf die SPD im Januar 2023 hat das Auswärtige Amt den amtierenden Geschäftsträger der russischen Botschaft einbestellt, berichten deutsche Medien. Wie ein Sprecher des Außenministeriums am Freitag in Berlin mitteilte, werde mit diesem Schritt ein deutliches diplomatisches Signal gesendet, „Moskau deutlich zu machen, dass wir dieses Vorgehen nicht akzeptieren, deutlich verurteilen und uns da auch Konsequenzen vorbehalten“. Cyberangriffe gegen politische Parteien, staatliche Institutionen und Unternehmen der kritischen Infrastruktur seien eine Bedrohung für Demokratie, nationale Sicherheit und freiheitliche Gesellschaft, hieß es.

shutterstock/NicoElNino
Bild: shutterstock/NicoElNino

Nach Büchners Worten könnten die Aktionen der Cybergruppe APT28 auf Grundlage belastbarer Informationen der deutschen Nachrichtendienste konkret dem russischen Militärgeheimdienst GRU zugeordnet werden. Die Kampagne richte sich auch gegen Regierungsstellen sowie Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft und Raumfahrt, IT-Dienstleistungen sowie Stiftungen und Verbände. „Sie war gegen Ziele in Deutschland und anderen europäischen Staaten sowie gegen Ziele in der Ukraine gerichtet“, sagte er. APT28 sei auch verantwortlich für den Cyberangriff auf den Bundestag im Jahr 2015, wird der Politiker von dpa zitiert.

Die SPD hatte im Juni 2023 bekannt gegeben, dass E-Mail-Accounts des SPD-Parteivorstands bereits im Januar Ziel eines Cyberangriffs geworden seien. „Es ist nicht auszuschließen, dass es zu einem Abfluss von Daten aus vereinzelten E-Mail-Postfächern kam“, gab die Parteizentrale bekannt.

Die Gruppierung APT28 sei nach Angaben des deutschen Verfassungsschutzes seit mindestens 2004 weltweit vor allem im Bereich Cyberspionage aktiv, berichtet WDR. Der Gruppe werden weltweit etliche Cyberangriffe vorgeworfen.

Zu dem Vorfall erklärte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bei ihrem Australien-Besuch: „Wir können diesen Angriff vom letzten Jahr heute eindeutig der Gruppe APT28 zuordnen, die vom russischen Geheimdienst GRU gesteuert wird. Das ist völlig inakzeptabel und wird nicht ohne Konsequenzen bleiben.“

Kommentare