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Nobelpreis für Chemie: Durchbruch in Untersuchung von Proteinen

Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr zu einer Hälfte an David Baker (USA) und zur anderen Hälfte an den Briten Demis Hassabis und den gebürtigen US-Amerikaner John Jumper.

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Bild: shutterstock/daniiD

Baker, der an der University of Washington in seiner Geburtsstadt Seattle tätig ist, erhält den Preis für rechnergestütztes Proteindesign, Hassabis und Jumper haben bei Google DeepMind eine KI entwickelt, welche die komplexen Strukturen von Proteinen vorhersagen kann.

Wie die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mitteilte, konnte Baker mithilfe von Computern nicht nur die Bauanleitung von Proteinen berechnen, sondern auch welche für neue, nie dagewesene Proteine entwickeln. Hassabis und Jumper gelang mit ihrer KI ein jahrzehntealtes Problem: Sie können damit die Strukturen der hochkomplexen Biomoleküle vorhersagen.

„Eine der Entdeckungen, die dieses Jahr gewürdigt werden, betrifft die Konstruktion spektakulärer Proteine“, sagte Heiner Linke, Vorsitzender des Nobelkomitees für Chemie. „Die andere handelt von der Erfüllung eines 50 Jahre alten Traums: der Vorhersage von Proteinstrukturen aus ihren Aminosäuresequenzen. Beide Entdeckungen eröffnen enorme Möglichkeiten.“

„Wir haben heute einen großartigen Preis“, betonte Linke. „Proteine sind die Moleküle, die Leben ermöglichen.“ Sie seien kleine Maschinen im Körper, die Prozesse umsetzten, sie seien Pumpen, die im Gehirn erst die Arbeit von Nervenzellen ermöglichen, sie seien Hormone oder auch Antikörper mit ihren unendlich wichtigen Funktionen bei der Abwehr von Krankheiten, und vieles mehr.

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