Nach EM-Wirbel um "Wolfsgruß": Erdogan kommt nach Berlin zum Spiel Türkei-Niederlande

Nach dem großen Wirbel um den „Wolfsgruß“ des türkischen Fußballspielers Merih Demiral beim EM-Spiel gegen Österreich will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zum Viertelfinalspiel der Türkei gegen die Niederlande nach Berlin reisen, um die türkische Mannschaft direkt im Stadion zu unterstützen.

Wie dpa aus gut informierten Kreisen erfuhr, sei aus diesem Grund Erdogans bereits geplanter Aserbaidschan-Besuch kurzzeitig gestrichen worden.

Der „Wolfsgruß“, den Demiral bei seinem Torjubel im Spiel gegen Österreich zeigte, wird der rechtsextremistischen Organisation „Graue Wölfe“ zugeordnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. In der Türkei wird die Organisation von der nationalistischen Partei MHP auf politischer Ebene vertreten, eine Bündnispartnerin der Partei AKP von Präsident Erdogan.

Der „Wolfsgruß“-Eklat hatte eine diplomatische Folge: In der Türkei wurde der deutsche Botschafter ins türkische Außenministerium einbestellt. Diese Geste wurde vom Außwärtigen Amt am Donnerstag auf die gleiche Weise erwidert.