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Historischer Wahlsieg für Labour bei Parlamentswahl in Großbritannien

Marcel Klinger  / pixelio.de
Bild: Marcel Klinger / pixelio.de
Bei den Unterhauswahlen in Großbritannien konnte die Labour-Partei unter Führung von Keir Starmer einen Sieg von historischen Dimensionen erringen. Nach derzeitigem Auszählungsstand erringt Labour 410 von 650 Sitzen. Die bislang regierenden Tories unter Premierminister Rishi Sunak erlitten die bitterste Niederlage ihrer Geschichte. Mit nur noch 131 Unterhaussitzen müssen die Konservativen das schlechteste Wahlergebnis seit ihrer Gründung 1834 hinnehmen.

Nach den bislang vorliegenden Zahlen ist der Erdrutschsieg der Labour-Partei so vollkommen, das nicht nur wegen des britischen Wahlrechts, dem sogenannten The-Winner-Takes-It-All-Prinzip, kein Zweifel daran besteht, dass die bislang regierenden Tories auf breiter Front geschlagen wurden.

Premier Sunak gestand seine und die Niederlage seiner Partei ein und erklärte am frühen Morgen, er übernehme die Verantwortung für das schlechte Abschneiden. "Die Labour-Partei hat diese Parlamentswahl gewonnen, und ich habe Sir Keir Starmer angerufen, um ihm zu seinem Sieg zu gratulieren", sagte der Noch-Regierungschef. Die Briten hätten "ein ernüchterndes Urteil" gefällt.

Starmer hingegen versprach in seiner ersten Reaktion auf das Ergebnis Veränderungen im Land. "Die Menschen haben gesprochen, sie sind bereit für den Wandel", sagte er in seinem Wahlkreis in Nord-London. "Sie haben abgestimmt und es ist an der Zeit, dass wir liefern."

Starmer gewann auch seinen Wahlkreis Holborn and St Pancras deutlich. Allerdings verlor er im Vergleich zur vorigen Abstimmung 2019 rund 17 Prozentpunkte. Das lag nach Einschätzung von Wahlbeobachtern vor allem an der überraschend hohen Zustimmung für einen unabhängigen Kandidaten, der sich deutlich gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen ausgesprochen hatte, einer der wunden Punkte von Keir Starmer.

Ob König Charles III. schon heute Keir Starmer mit der Bildung einer Regierung in seinem Namen einladen wird, ist noch unklar.

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