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Plante Spanien einen Anschlag auf Maduro? - Madrid weist Vorwürfe zurück

Die spanische Regierung hat Vorwürfe aus Venezuela über die angebliche Beteiligung Madrids an einem Anschlagsplan auf Staatspräsident Nicolás Maduro zurückgewiesen. «Spanien setzt sich für eine demokratische und friedliche Lösung der Situation in Venezuela ein», zitierte der staatliche Fernsehsender RTVE einen Sprecher des spanischen Außenministeriums.

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Bild: shutterstock/StringerAL

Venezuela hatte am Samstag die Festnahme von sechs ausländischen Staatsbürgern gemeldet, die ein Attentat auf Maduro geplant haben sollen. Bei den Festgenommenen handle es sich um zwei Spanier, drei US-Amerikaner und einen Tschechen. Zudem seien mehr als 400 aus den USA stammende Gewehre und Pistolen beschlagnahmt worden, hieß es. Wie Venezuelas Innenminsiter Diosadado Cabello vor der Presse mitteilte, ginge es dabei um den Plan, «Gewalt zu erzeugen» und das Land zu «destabilisieren». Hinter den Plänen sollen laut Cabello die Geheimdienste Spaniens, der USA und auch Oppositionsführerin María Corina Machado stehen.

Der von RTVE zitierte Sprecher des Außenministeriums in Madrid bestritt das jedoch «kategorisch». «Die Regierung hat festgestellt, dass die (aus Spanien stammenden) Festgenommenen weder dem (spanischen Geheimdienst) CNI noch einer anderen staatlichen Einrichtung angehören», versicherte er.

Die Beziehungen zwischen Venezuela und dem Westen hatten sich nach der Präsidentenwahl in dem südamerikanischen Land Ende Juli, bei der Maduro erneut zum Wahlsieger erklärt wurde, weiter verschlechtert. Die Opposition sprach von Wahlbetrug und reklamierte den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González. Die USA und einige Länder Lateinamerikas erkennen González als Sieger an. Auch die EU bezweifelt das offizielle Ergebnis.

González war vor einer Woche nach Spanien ausgereist, um dort politisches Asyl zu beantragen. Zuvor war gegen den 75-Jährigen in Venezuela Haftbefehl unter anderem wegen Sabotage, Verschwörung und Amtsanmaßung erlassen worden.

In den vergangenen Tagen verschärften sich die Spannungen weiter. Die USA verhängten Sanktionen gegen mehrere Vertraute Maduros, denen sie vorwirft, einen transparenten Wahlprozess behindert zu haben. Die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles bezeichnete Venezuela als «Diktatur», woraufhin Caracas die Botschafterin in Madrid zu Konsultationen zurückberief und den spanischen Botschafter in Caracas einbestellte. Oppositionsführerin Machado rief am Samstagabend zu weltweiten Protesten auf.

(red/dpa)

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