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Nach Dudas Atomwaffen-Aussage: Von Polens Premier Tusk kommen Nachfragen

Polens Regierungschef Donald Tusk will von Präsident Andrzej Duda weitere Details zu dessen Erklärung bekommen, Polen sei offen für eine Stationierung von US-Atomwaffen. „Diese Idee ist sehr massiv und sehr ernst, würde ich sagen“, sagte der Premier am Montag in Warschau. „Ich müsste alle Umstände kennen, die den Präsidenten dazu veranlasst haben, diese Erklärung abzugeben.“

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Bild: shutterstock/360b

Wie das Magazin „Der Spiegel“ schreibt, wolle er sich mit Duda treffen, um seine Absichten zu verstehen. „Ich möchte aber auch, dass eventuelle Initiativen von den Verantwortlichen sehr gut vorbereitet werden – und dass wir alle die Überzeugung haben, dass wir das wollen.“

In einem Interview für die Zeitung „Fakt“ hatte Duda vor einigen Tagen hatte zuvor in einem Interview mit der Boulevardzeitung »Fakt« bekräftigt, Polen wäre bereit für die Stationierung von US-Atomwaffen, sollte die Nato dies für nötig halten, „um die Sicherheit der Ostflanke der Nato zu stärken“. Sowohl Duda als auch sein Sicherheitsberater hatten solche Überlegungen bereits in der Vergangenheit geäußert.

Polen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad und an Belarus. Wie Duda erklärte, hätte Russland im Sommer 2023 taktische Atomwaffen in Belarus stationiert. Auch in der russischen Exklave Kaliningrad, die an Polen grenzt, seien taktische Atomwaffen stationiert. „Russland militarisiert das Kaliningrader Gebiet zunehmend“, betonte der polnische Präsident. 

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow reagierte auf Dudas Äußerung mit der Verkündung, Moskau werde im Falle einer Atomwaffen-Stationierung in Polen „die notwendigen Schritte unternehmen, um unsere Sicherheit zu gewährleisten“.

„Die US-Regierung hat bislang nicht erkennen lassen, dass sie eine Stationierung in Osteuropa in Erwägung zieht – was Moskau wohl als direkte Provokation verstehen würde“, heißt es im „Spiegel“-Beitrag.

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