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Wegen Belohnungsfunktion: EU-Kommission leitet Verfahren gegen TikTok ein

Die EU-Kommission hat ein Verfahren gegen die Videoplattform TikTok wegen der „Gefahr schwerer Schäden für die psychische Gesundheit der Nutzenden“ eröffnet. Es soll geprüft werden, ob eine in der neuen App TikTok lite enthaltene Belohnungsfunktion gegen EU-Regeln verstöße, teilte die Kommission mit.

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Bild: shutterstock/Ti Vla

Die App ist aktuell in Frankreich und Spanien verfügbar und hat eine Belohnungsfunktion: Wer sich anmeldet, mehrere Stunden Videos schaut, Inhalte positiv bewertet oder Freunde zu TikTok einlädt, wird mit digitalen Münzen belohnt. Die Punkte können gegen geringe Beträge in Form von Gutscheinen ausgetauscht werden, etwa für den Onlinehändler Amazon.

Dies könne süchtig machen und sei besonders besorgniserregend in Bezug auf Kinder, da nicht erkennbar sei, dass das Alter der Nutzer wirksam überprüft werde. Die Kommission wirft dem Konzern vor, die Version der App herausgebracht zu haben, ohne vorher die damit verbundenen Risiken zu analysieren. Die Belohnungsfunktion könne insbesondere Minderjährige süchtig machen, während die App keine wirksame Überprüfung des Alters der Nutzer ermögliche.

Nun hat TikTok einen Tag Zeit, um auf die Vorwürfe der Kommission zu reagieren und einen Risikobericht vorzulegen, um Geldstrafen zu vermeiden. Außerdem könnte die umstrittene Funktion ab Donnerstag blockiert werden.

Wie ARD berichtet, läuft gegen TikTok bereits ein Verfahren wegen möglicher Suchtgefahren für Minderjährige auf seiner Standard-Plattform. Außerdem hatte die EU im vergangenen Jahr eine Millionenstrafe gegen TikTok wegen Verstößen gegen europäisches Datenschutzrecht verhängt.

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