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Wahlen in Frankreich: Le Pens RN klarer Sieger - Koalition nach 2. Wahlgang problematisch

Der rechtskonservative Rassemblement National (RN) hat die erste Runde der französischen Parlamentswahl gewonnen. Laut dem offiziellen Endergebnis erhielt die Partei von Marine Le Pen zusammen mit ihren Verbündeten 33 Prozent der Stimmen.

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Bild: shutterstock/Victor Velter

Auf Platz zwei gelangte das Linksbündnis mit 28 Prozent. Das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron kam bei der Abstimmung am Sonntag auf 20 Prozent, Die zweite Wahlrunde am kommenden Sonntag soll für die Verteilung der Sitze in der Nationalversammlung entscheidend sein. Die Wahlbeteiligung lag den Instituten zufolge bei 65,8 bis 67 Prozent.

Damit erlitt Präsident Emmanuel Macron, der mit der vorgezogenen Wahl nach der EU-Wahlschlappe auf eine Revanche gehofft hatte, eine bittere Niederlage.

Laut aktuellen Prognosen könnte der RN und ihre Verbündeten im Unterhaus 230 bis 280 Sitze bekommen, eine absolute Mehrheit von 289 Sitzen allerdings kaum erreichen.

Die Linken könnten ihre Präsenz auf 125 bis 200 Sitze ausbauen, während Macrons Liberalen höchstens mit 60 bis 100 Sitzen rechnen können.

Sollte keines der Lager eine absolute Mehrheit erreichen, würde Frankreich vor schweren Koalitionsverhandlungen stehen. Es könnte aber auch zu einer Patt-Situation kommen, wenn die Opposition zwar die derzeitige Regierung stürzen, aber keine Einigung über eine Zusammenarbeit erzielen. In dem Fall würde die jetzige Regierung zwar im Amt bleiben, aber keine Unterstützung im Parlament haben. Möglich ist aber auch die Bildung einer „technischen“ Expertenregierung.

Sollte aber der RN die absolute Mehrheit erreichen, wäre Macron gezwungen, einen Premier aus den Reihen der Rechtsnationalen zu ernennen. In einem solchen Szenario würde Macron deutlich an Macht einbüßen, der Premierminister würde wichtiger. Eine erneute Auflösung des Parlaments durch Macron und Neuwahlen wären erst im Juli 2025 wieder möglich.

(red/dpa)

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