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Inflationsrückgang? Im Supermarket lässt sich der Preisanstieg schmerzhaft spüren

Zwar geht die Inflation langsam zurück, in einigen Bereichen bleibt sie weiterhin spürbar. Insbesondere fällt sie bei Lebensmitteln auf, wenn man einen Rückblick auf die Zeit nach 2020 wagen sollte.

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Bild: shutterstock/Stock-Asso

So sind die Lebensmittelpreise laut einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes für den Zeitraum von Januar 2020 bis Mai 2024 zum Teil aufs Mehrfache gestiegen. Bei Zucker stiegen die Preise um rund 80 Prozent, bei Mehl und anderen Getreideerzeugnissen um circa 50 Prozent, bei Brot und Brötchen um etwa ein Drittel, bei Kartoffeln um circa 50 Prozent, bei Vollmilch um mehr als ein Viertel, bei Kaffee um rund 20 Prozent.

Mehr als verdoppelt hat sich der Preis seit Januar 2020 beim Olivenöl. Zurückzuführen ist das hauptsächlich auf Ernteausfälle: Die weltweite Olivenölproduktion ist laut der Internationalen Oliven-Vereinigung (IOC) von 3,42 Millionen Tonnen im Erntejahr 2021/2022 auf 2,57 Millionen Tonnen 2022/2023 gesunken. Im laufenden Jahr 2023/2024 rechnet die Vereinigung mit einem weiteren Rückgang auf nur noch 2,41 Millionen Tonnen, berichtet tageschau.de.

Die Ernteausfälle werden wiederum auf Folgen des Klimawandels zurückgeführt: Aktuell stammen mehr als 90 Prozent des Olivenöls weltweit aus dem Mittelmeerraum, der sich nach Angaben von Klimaforschern sehr viel schneller erwärmt als der Durchschnitt.

Zugleich äußerte der Präsident des deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, die Auffassung, dass eine Steigeurng der Lebensmittelpreis als normal aufgenommen werden sollte. "Den Verbraucherinnen und Verbrauchern muss klar sein, dass Lebensmittel aus Deutschland wie beispielsweise Fleisch oder Wurst zu höheren Standards erzeugt werden als anderswo“, erklärte er jüngst in einem Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Deutschland brauche "einen gesellschaftlichen Konsens, dass Lebensmittel aus Deutschland keine Selbstverständlichkeit sind und auch ihren Wert haben müssen", betonte Rukwied. "Sonst werden wir zunehmend Lebensmittel aus dem Ausland importieren und die regionale, heimische Landwirtschaft weiter zurückfahren."

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