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Selenskyj in Brüssel: Atomwaffen für Ukraine als Alternative zu einer Nato-Mitgliedschaft

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Donnerstag eine Wiederbewaffnung seines Landes mit Atomwaffen zur Sprache gebracht, sollte die Uraine nicht Mitglied der Nato werden können. „Welchen Ausweg haben wir? Entweder wird die Ukraine Atomwaffen haben oder wir müssen in irgendeiner Allianz sein“, sagte er bei einer Pressekonferenz in Brüssel.

shutterstock/Anna Aybetova
Bild: shutterstock/Anna Aybetova

Zugleich stellte er klar, dass die Ukraine eine Nato-Mitgliedschaft anstrebe und nicht einen Atomwaffen-Besitz. Mit Blick auf möglichen Widerstand aus den USA gegen eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine erklärte Selenskyj, dass er auch mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump über das Thema gesprochen habe. Und er denke, dass dieser ihn in diesem Fall verstanden habe.

Für amerikanische Sorgen, dass eine Einladung der Ukraine in die Nato die Vereinigten Staaten ungewollt in einen Krieg hineinziehen könnten, äußerte Selenskyj kein Verständnis. „Eine Einladung ist ein präventiver Schritt, um zu zeigen, dass es nicht Putin ist, der die Welt verändert“, wird der ukrainische Präsident vom Nachrichtenmagazin „Focus“ zitiert.

„Den Gedanken an eine mögliche atomare Wiederbewaffnung der Ukraine erklärte Selenskyj mit dem Scheitern des sogenannten Budapester Memorandums aus dem Jahr 1994“, heißt es im „Focus“ weiter. „Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatte sich die Ukraine mit ihm verpflichtet, die auf ihrem Staatsgebiet gelagerten sowjetischen Atomwaffen an Russland zu übergeben. Im Gegenzug bekräftigten die Atomwaffenstaaten Russland, USA und Großbritannien, dass sie die Unabhängigkeit und die Grenzen der Ukraine achten und das Land nicht mit Atomwaffen bedrohen werden.“

Bereits bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2022, kurz vor dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts, hatte Selenskyj ebenfalls angedeutet, dass sein Land eine atomare Wiederbewaffnung in Betracht ziehen könnte.

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