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Putin: Bildung einer multipolaren Weltordnung ist ein unumkehrbarer Prozess

Die Staatschefs der Brics-Gruppe sind am Mittwoch bei ihrem Gipfel in Kasan zu einer ersten Sitzung zusammengekommen. In seiner Eröffnungsrede sprach der russische Präsident Wladimir Putin von einer entstehenden "multipolaren Weltordnung".

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Bild: shutterstock/justit

"Der Prozess der Bildung einer multipolaren Weltordnung ist im Gange, es ist ein dynamischer und unumkehrbarer Prozess", sagte Putin in der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tatarstan. Die Strategie von Brics stehe im Einklang mit den "Bestrebungen des größten Teils der Weltgemeinschaft, der so genannten globalen Mehrheit".

Nach seinen Worten gebe es mehr als 30 Länder, die sich dem Brics-Staatengruppe anschließen wollten. "Zweifellos wäre es falsch, das beispiellose Interesse der Länder des Globalen Südens und Ostens an einer Stärkung der Kontakte zur Brics zu ignorieren", betonte er, erklärte aber zugleich: Eine Erweiterung dürfe nicht zulasten der Effizienz des Bündnisses gehen. 

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa teilte die Meinung, dass die Brics-Gruppe der Schwellenländer eine wichtige Rolle bei der Gestaltung einer neuen multipolaren Weltordnung spiele. Der Gipfel sei eine Gelegenheit, eine gerechtere Welt zu schaffen.

UN-Generalsekretär António Guterres, der am Mittwoch in Kasan eintraf, soll am Donnerstag mit Putin zusammentreffen. Nach UN-Informationen will Guterres am Rande des Brics-Gipfels eine "große Zahl" hochrangiger Teilnehmer treffen.

Das ukrainische Außenministerium kritisierte Guterres' Reise zum Gipfel. Guterres habe die Einladung der Ukraine zum Friedensgipfel in der Schweiz abgelehnt, nehme aber Putins Einladung nach Kasan an. Das sei falsch und schade dem Ansehen der Vereinten Nationen, hieß es in einer im Onlinedienst X veröffentlichten Erklärung.

Am Dienstag waren bereits Chinas Präsident Xi Jinping und Indiens Premierminister Narendra Modi nach Kasan gekommen. Nach Angaben des Kreml-Pressedienstes seien mehr als 20 Länder durch ihre Staatsoberhäupter vertreten. Insgesamt nehmen 36 Staaten an dem dreitägigen Treffen in Kasan teil.

Zuletzt schlossen sich der Iran, Ägypten, Äthiopien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien der Brics-Kerngruppe (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) an. Die Türkei, Aserbaidschan und Malaysia haben formal einen Antrag auf Aufnahme gestellt, mehrere weitere Staaten haben ihren Beitrittswunsch bekundet.

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