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Ukrainischer Agrarminister wegen Korruptionsverdacht in U-Haft

In der Ukraine hat das oberste Anti-Korruption-Gericht gegen Agrarminister Mykola Solskyj wegen des Verdachts auf widerrechtliche Aneignung von staatlichen Grundstücken im Millionenwert Untersuchungshaft angeordnet. Die vorbeugende Maßnahme sei vorerst bis 24. Juni angesetzt, berichteten Medien in Kiew unter Berufung auf das Gericht. Darauf macht die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aufmerksam.

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Bild: shutterstock/Ryzhkov Oleksandr

Es bestehe die Möglichkeit, dass Solskyj gegen Kaution wieder auf freien Fuß komme, hieß es. Zuvor hatte der Minister seinen Rücktritt eingereicht, aber weiter jede Schuld bestritten.

Die Ermittler des Nationalen Antikorruptionsbüros hatten demnach Solskyj am Dienstag eine Verdachtsmitteilung ausgehändigt. Der Minister soll vor seiner Amtszeit zwischen 2017 und 2021 insgesamt 1250 Grundstücke mit einer Gesamtfläche von fast 2500 Hektar in den Besitz seiner Agrarholding gebracht haben. Dabei ging es nach Angaben der Ermittler um einen Wert von umgerechnet 6,8 Millionen Euro. Die Strafverfolgungsbehörden vereitelten nach eigenen Angaben zudem den Versuch, bei dem es um weitere Grundstücke im Wert von 4,45 Millionen Euro gegangen sein soll.

Der Minister streitet laut Berichten die Vorwürfe ab. Zudem habe niemand der Verdächtigten sich selbst oder Verwandten Grundstücke überschrieben. Der Jurist hatte vorher eingeräumt, in seiner Zeit als Anwalt 2017 mehrere Privatpersonen beim Streit um Land gegen staatliche Unternehmen im betreffenden Gebiet Sumy vertreten zu haben.

Solskyj war 2019 bei den von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingeleiteten vorgezogenen Parlamentswahlen über die Liste der Präsidentenpartei in die Oberste Rada gelangt. Er leitete von 2019 bis zu seiner Ernennung als Agrarminister im März 2022 den Agrarausschuss.

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