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EU führt Zölle auf Agrarprodukte aus Ukraine wieder ein

Die EU erhebt ab Freitag wieder Zölle auf Zucker- und Eier-Importe aus der . Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf die „Financial Times“ berichtet, werde bei 419 Euro pro Tonne Weißzucker und 339 Euro pro Tonne Rohrzucker liegen. Das britische Blatt beruft sich seinerseits auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Eier werden 30 Cent pro Kilo zusätzlich kosten.

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Bild: shutterstock/Melnikov Dmitriy

Die EU hatte im Juni 2022 Zollerleichterungen beschlossen, um die ukrainische Agrarwirtschaft zu unterstützen. Das löste wiederum Proteste von Landwirten in der EU aus, die über Billigimporte, den Verlust von Marktanteilen, geringere Einnahmen und unfairen Wettbewerb klagten. Einige Länder in Osteuropa beschlossen eigenmächtig ein Einfuhrverbot für ukrainische Agrarprodukte. Kiew legte dagegen eine Klage vor der Welthandelsorganisation WTO.

Daraufhin sei eine Art Notbremsen-Mechanismus für bestimmte Agrarprodukte beschlossen worden, der greifen soll, wenn Import-Obergrenzen überschritten würden, schreibt „Handelsblatt“.

Diese Notbremse werde nun laut „Financial Times“ ähnlich wie kürzlich bei ukrainischem Hafer gezogen. «So wird die Union auch auf Geflügel, Mais, Honig und Grütze wieder Zölle erheben, wenn die Menge der durchschnittlichen Importe die aus den Jahren 2022 und 2023 überschreitet», heißt es.

Vergangene Woche hat die EU erneut Zölle in Höhe von 89 Euro pro Tonne auf Hafer aus der Ukraine eingeführt. Die Regelung läuft bis Juni 2025.

Dass die EU wieder Zölle auf landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine einführt, zeige, wie schwierig die Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine sein werden, stellt „Handelsblatt“ fest. «Die Ukraine kann Nahrungsmittel günstiger produzieren als andere EU-Mitgliedsstaaten. Zugleich wäre sie bei einem Beitritt voraussichtlich das Land, das am meisten Agrarsubventionen erhält. Aktuell hat diese Position Frankreich inne.»

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