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Thüringen: Ramelow schließt Koalition mit BSW nicht aus - "Phantomkandidatin Wagenknecht"

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelo schließt eine Dreierkoalition mit der CDU und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) als Ergebnis der anstehenden Landtagswahlen nicht aus.

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Bild: shutterstock/photocosmos1

"Erst einmal kämpfe ich darum, dass meine Partei am 1. September von den Wählerinnen und Wählern den Auftrag bekommt, die Regierung zu bilden", sagte der Linken-Politiker in einem Interiview für die "Rheinische Post" am Donnerstag. Die einzige Partei, mit der die Linke nicht zusammenarbeiten werde, sei die AfD. "Mit allen anderen Parteien werde ich daran arbeiten, zu einer mehrheitsfähigen Regierung zu kommen."

Nach den aktuellen Umfragen zu urteilen, gebe es "im Moment keine erkennbaren Mehrheiten nach einem verlässlichen Muster", so Ramelow. Dass die Landes-CDU die Linke verteufele, aber mit dem BSW die Zusammenarbeit nicht ausschließe, sei "geradezu absurd", so der Ministerpräsident: Immerhin hatten die meisten Gründungsmitglieder des BSW wie auch die Namensgeberin Sahra Wagenknecht zuvor der Linken angehört. 

"Wenn man sich die aktuellen Umfragen anschaut, ist das paradox: Das BSW legt gerade zu. Dabei ist Sahra Wagenknecht eine Phantom-Kandidatin", fügte der Linke-Politiker hinzu. Das sei sie auch schon bei der Europa- und Kommunalwahl gewesen. "Sie ist auf allen Plakaten zu sehen, aber sie kandidiert in Thüringen nirgends."

Momentan liegt die AfD in Thüringen laut einer MDR-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap mit 28 Prozent an der Spitze, gefolgt von der CDU mit 23 und dem BSW mit 21 Prozent. Die Linke kommt auf elf und die SPD auf sieben Prozent. Grüne und FDP würden nach dem heutigen Stand nicht die Fünf-Prozent-Hürde schaffen.

In einem Interview für den "Tagesspiegel" erklärte Thüringens CDU-Chef Mario Voigt, er sehe mit dem BSW mehr inhaltliche Überschneidungen seiner Partei m als mit Grünen, SPD und Linken. Allerdings halte er das BSW "für eine große Blackbox": Es gebe bisher kaum Kandidaten der Partei.

Sahra Wagenknecht ist dabei der Ansicht, dass ihre Partei nach den Landtagswahlen in Ostdeutschland regierhungsfähig wäre. In Thüringen schlägt sie BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf, langjährige Oberbürgermeisterin in Eisenach, als nächste Ministerpräsidentin vor. "Ich habe keinen Zweifel, dass wir gute Persönlichkeiten haben, die Aufgaben in einer Landesregierung übernehmen können", sagte Wagenknecht dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

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