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Israel führt Wehrpflicht für Ultraorthodoxe ein

Der Oberste Gerichtshof Israels hat am Dienstag entschieden, dass die Regierung ultraorthodoxe Juden zum Militärdienst einberufen muss, meldet die Onlineausgabe des Magazins „Spiegel“. Jahrzehntelang war diese Gruppe per Ausnahmeregelung vom Dienst an der Waffe befreit. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu dürfte diese Entscheidung unter Druck setzen.

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Bild: shutterstock / paparazzza

Der schon seit Jahrzehnten schwelende Streit über die Wehrpflicht habe sich zuletzt dramatisch zugespitzt und könnte nach Einschätzung von Beobachtern mittelfristig Netanyahus Koalition gefährden, so der „Spiegel“. Diese stütze sich auch auf streng religiöse Partner, die eine Einberufung junger Männer aus ihrer Gemeinschaft strikt ablehnen.

Eine gesetzliche Regelung, die den meisten ultraorthodoxen Männern erlaubte, nicht in der Armee zu dienen, war laut dem Magazin im vergangenen Jahr abgelaufen. Die Regierung habe die Regelung daraufhin bis Ende März verlängert. Es sei der Koalition aber nicht gelungen, ein neues Gesetz zu verabschieden.

Das Oberste Gericht sollte prüfen, ob eine solche Regelung generell rechtens ist. „Auf dem Höhepunkt eines schwierigen Krieges ist die Last der Ungleichheit akuter denn je“, heiße es nun in der einstimmigen Entscheidung des Gerichts.

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